Migration und Menschenrechte

Migration und Menschenrechte

Kate und Tom Gavin:



Kilkelly, Irland


Kate und Tom Gavin leben in Sligo. Sie sind Mitglieder von Comhaltas Ceoltóirí Éireann. Emigration spielte in Irland, vor allem an der Westküste eine bestimmende Rolle. In vielen Familien ist nur ein Mitglied daheim geblieben, alle anderen haben ihr Glück in Amerika versucht. Auch viele Musiker verließen das Land. Geigenvirtuosen wie Michael Coleman, Lad O’Beirne, Paddy Killoran oder James Morrison machten in Übersee Karriere. Ihre Aufnahmen kehrten nach Irland zurück und leisteten einen wichtigen Beitrag zum Überleben der traditionellen irischen Musik.


Das Lied "Kilkelly" ist ein Emigrationslied, das etwa 1980 entstand. Der Text basiert auf den Briefen eines Vaters aus Irland an seinen nach Amerika emigrierten Sohn.

Sie sind zwischen 1860 und 1892 entstanden und wurden von den Ur-Ur-Urenkeln von Bryan Hunt auf dem Dachboden ihres Hauses in Maryland gefunden.


Es geht darum, wie sehr der Vater seinen Sohn vermisst. Anfangs ist die Hoffnung auf ein Wiedersehen sehr präsent, später kehrt Resignation ein. Der Vater beklagt sich über die Kartoffelmissernte und die Armut und dankt dem Sohn für das geschickte Geld, ohne das die Familie nicht überleben könnte.


Der letzte Brief stammt vom Bruder, der mitteilt, dass der Vater gestorben ist.


Veronika Dünßer-Yagci:



Würde und Idee

Veronika Dünßer-Yagci studierte an der Kunstakademie München. Sie arbeitet schwerpunktmäßig im Bereich Video- und Rauminstallation, Videoperformance und Kurzfilm.


Dem breiten Publikum in Kempten wurde sie durch die Ausstellungen "Frau.Land.Flucht" und "Mensch.Land.Flucht" bekannt: Sie führte Interviews mit Menschen mit Migrationsgeschichte. Dieses Material dient auch als Grundlage für die Gestaltung des Themenraums "Migration" im neuen Kempten-Museum.


In der Kurzfilmreihe "Würde und Idee" setzt sie sich mit Menschenrechten auseinander. Als Einstieg zeigen wir hier die Kurzfassung des 4. Teils.


Sehen Sie auch Kurzfassung der Teile 1, 2 und 3 an.


Ann MacKinnon:


NeuDeutsch 2.0


Für die Menschen, die aus Krisen- und Kriegsgebieten unserer globalisierten Welt in unseren "Heimatkontinent" Europa fliehen, fällt es nicht leicht, hier eine "Heimat 2.0" zu finden. Eine der Voraussetzungen ist, dass sie mit ihrem persönlichen Schicksal, mit ihren Unsicherheiten und Hoffnungen, mit ihren Talenten und kulturellen Werten wahrgenommen und geschätzt werden. Gerade das tat die Fotografin Ann Mackinnon in ihrer Ausstellung. In jedem einzelnen der ausdrucksstarken Portraits steht der Mensch im Mittelpunkt, den das Schicksal nach Kempten und ins Allgäu brachte, um hier eine neue Heimat zu finden und Wurzeln zu schlagen.


Die Ausstellung von Ann Mackinnon war in Kempten im Haus International zu sehen und wanderte durch viele Städte im süddeutschen Raum. Die Fotografin stellte jede Ausstellung neu zusammen, nachdem sie überall neue Fotos von den vor Ort lebenden Geflüchteten anfertigte. 


The Ghost Cats:


Innocent


Die Kemptener Band "The Ghost Cats" wird auch als „ Anglo- Allgäuer Liederschmiede“ bezeichnet, denn Dianne und Stefan Schratt haben ihre Wurzeln im Allgäu und in England und schreiben ihre eigenen Lieder in beiden Sprachen.


Ihre Themen sind zeitlos und doch aktuell, die Musik ist beeinflusst durch Folk und Rock. Die Band präsentiert ihre Stücke mit einer Prise Humor in groovigem Sound, mit eingängigen Melodien und erzählenden Texten.

The Ghost Cats spielen vorwiegend eigene Lieder in denen Gitarre, Bass, Percussion und die Stimme als tragendes Element, einen transparenten Sound erzeugen.

Stefan Schratt schreibt: "Das Lied 'Innocent' ist nach unserer Heimreise aus dem Süden im September 2015 entstanden. Wir hatten im Urlaub schon länger keine Nachrichten mehr mitbekommen und als wir durch die Schweiz fuhren, hörten wir im Radio von den vielen Flüchtlingen, die damals durch Europa zogen. Aus unseren Beobachtungen und Eindrücken in dieser Zeit kam dieses Lied zustande.

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