In Büchern

Unsere Partnerstädte in Büchern

Sally Rooney: Normale Menschen
München 2020


Sally Rooney hat laut "The Times" den besten Roman des Jahres geschrieben.

Im Mittelpunkt der Handlung steht "eine Kleinstadt im Westen Irlands" (so steht es in den meisten Rezensionen), den Namen der Stadt nennen die wenigsten: SLIGO, unsere Partnerstadt. Die beiden Hauptakteure, Marianne und Connell wachsen in Carricklea, in einem fiktiven Ort in der County Sligo auf. Wir erleben ihre Liebesgeschichte, eine Beziehung, die in ihrem sozialen Umfeld eigentlich unmöglich ist. Connell, der Star der Fußballmannschaft, ist in der Schule beliebt, Marianne ist eine seltsame Außenseiterin. Marianne wohnt in einer Villa, in der Connells Mutter als Putzfrau arbeitet.



Das Original erschien 2018 in London unter dem Titel "Normal People". Bereits das Debütroman "Gespräche mit Freunden" der in Dublin lebenden Schriftstellerin war ein internationaler Erfolg.


Andreas Oplatka: Der erste Riss in der Mauer. September 1989 - Ungarn öffnet die Grenze

Wien 2009


Das Paneuropäische Picknick am 19. August 1989 bei Sopron, das als ein gemütliches Frühstück zwischen den österreichischen und ungarischen Nachbarn begann, endete mit der Flucht von mehreren hundert DDR-Bürger*innen in die Freiheit. Der Schweizer Historiker beschreibt den Tag als einen höchst riskanten Test, der vor der Grenzöffnung im September 1989 mit viel Glück positiv ausging und im Endeffekt in der Vorgeschichte des Berliner Mauerfalls eine entscheidende Rolle spielte (S. 154ff).


Andreas Oplatka stellt mithilfe historischer Quellen und der Auswertung ausführlicher Interviews den Ablauf und die historische Dimension der Ereignisse 1988-1989 in Ungarn dar. Unsere ungarische Partnerstadt steht dabei immer wieder im Fokus.


Norbert Lobenwein: 89-09. Momente, die die Welt bewegten. Zeitzeugen - Bilder - Emotionen. Mit Aufnahmen von Tamás Lobenwein

Budapest 2009

Das Buch steht auf der Seite der Konrad-Adenauer-Stiftung auch online zur Verfügung.


Die Erinnerung an das Paneuropäische Picknick am 19. August 1989 bei Sopron wäre ohne die Bilder des Fotokünstlers und Fotoreporters Tamás Lobenwein (1943-2005) eine ganz andere. In diesem gleichzeitig ungarisch und deutsch erschienen Band wurden das erste Mal alle Bilder dieses historischen Tages veröffentlicht. 50 Zeitzeugen erinnern sich an die Ereignisse anlässlich des 20. Jahrestages.


Norbert Lobenwein (damals ein fünfzehnjähriger Teenager), den viele als Hauptorganisator des legendären Volt-Festivals kennen, schreibt über den 19. August 1989: "Als ständiger Begleiter meines Vaters, der Fotoreporter war, nahmen wir einen beträchtlichen Umweg auf uns, und näherten uns dem Schauplatz der Grenzöffnung - oder wie es seitdem genannt wird, des Durchbruchs - von Österreich aus. Mein Vater wusste, dass es jenseits des Tores gut zu verewigen ist, wenn die Ungarn in Österreich erwartet werden und nicht von zu Hause aus. So scheute er keine Mühe, und wir machten uns über Klingenbach auf den Weg zur österreichischen Seite des heute bereits berühmten Tores. Er konnte natürlich nicht wissen, dass er der Einzige sein würde, der es schaffte, den historischen Augenblick zu verewigen, als die Ostdeutschen sich den Weg in die freie Welt "aufbrachen". Er selbst hat erzählt: Zunächst wusste er nicht, wohin mit der Ungeduld, dem Gedränge, dem Getümmel am Grenztor, aber er verschoss doch eine halbe Filmrolle von den 36 Bildern, die ihm in der Kamera zur Verfügung standen. Einige Minuten später wurde sowohl ihm als auch mir und allen Anwesenden klar, was sich ereignet hatte. Heute wäre es schwer zu sagen, was sich bei mir stärker eingeprägt hat, die dort erlebten dramatischen Momente oder die herzzerrreißenden Bilder der dramatischen Szenen? Vielleicht beides. Weinende Familien, die sich in die Arme fielen, die alles und jeden zurückgelassen haben, um endlich frei zu sein." (S. 47f.)


Günther Wassilowsky: Trient

in: Erinnerungsorte des Christentums
München 2010, S. 395-412


In dem von Christoph Marschies und Hubert Wolf herausgegebenen Buch werden die 20 wichtigsten Erinnerungsorte des Christentums vorgestellt. Einer der 20 ist unsere italienische Partnerstadt Trient!


Das Konzil von Trient (1545-47, 1551-52, 1562-63) war für die Identität der römisch-katholische Kirche vier Jahrhunderte lang bestimmend. Dass die Dokumente des Konzils dreihundert Jahre lang geheim gehalten wurden, förderte die Mythenbildung. Sorgte das Konzil für die Modernisierung der Kirche oder ist es das Symbol für die katholische Antimoderne? In Günther Wassilowskys Aufsatz bekommen Sie die Antworten. 


Von der Reformation zur Reform. Neue Zugänge zum Konzil von Trient


Freiburg 2015


Die Aufsätze des Bandes werfen einen neuen Blick auf die Geschichte und Bedeutung des Konzils von Trient aus einer ökumenischen Perspektive. Welche Rolle spielt Trient in der christlichen Erinnerungskultur? Was geschah damals? War das Konzil der Anfang einer Gegenreformation oder sorgte es für die Reform der katholischen Kirche? Wieso wurde es in Trient und nicht in Rom veranstaltet? Was änderte sich im Bereich der Kirchenarchitektur? Was bedeutet Trient für uns heute?


Wir erfahren viel Neues über das wichtigste historische Ereignis, das das Bild unserer italienischen Partnerstadt bis heute prägt. 


Dr. Sándor Tárkányi - Dr. Eszter Tárkányi: Vergessene Soproner

Sopron 2014 & 2016


Heute leben in Sopron etwa dreißig Menschen jüdischer Abstammung. Vor der Shoa waren es um die zweitausend. Sie trugen wesentlich zur wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und kulturellen Blüte der Stadt bei. In den beiden Bänden zeigt das Autorenpaar auf, welches Reichtum für immer verloren gegangen ist. Sándor und Eszter Tárkányi fassen im ersten Band kurz die Geschichte der Juden in Sopron zusammen. Im Hauptteil schildern sie das Leben von jüdischen Familien und Einzelpersonen. Im zweiten Band werden die materiellen Güter und die Traditionen der jüdischen Bürger*innen dargestellt. Beide Werke sind zweisprachig (Ungarisch, Englisch) und beinhalten ein sehr reichhaltiges Bildmaterial. Basis für die Bücher bildet die gleichnamige Ausstellung in Sopron (s. auch in der Rubrik Erinnerungsorte).

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